Neuerscheinungen
Literaturdatenbank zur Psychiatrie, Psychotherapie, Psychologie und zum Gesundheitswesen in der DDR: 1945–2023
Haack K, Nussmann H, Rauschenbach M, Bauer M, Kumbier E: Seelenarbeit im Sozialismus : Literaturdatenbank zur Psychiatrie, Psychotherapie, Psychologie und zum Gesundheitswesen in der DDR: 1945–2023. Universität Rostock, 2023.
Psychiatrie in der DDR III. Weitere Beiträge zur Geschichte.
Kumbier E, Haack K (2023, Hrsg.)
Psychiatrie in der DDR wird bis heute widersprüchlich wahrgenommen: Während viele Patientinnen und Patienten ihre Behandlung als wenig individualisiert wahrnahmen, engagierten sich viele professionell Agierende im Klinikalltag, der häufig von einer desolaten materiellen Lage geprägt war, bis an ihre Grenzen. Verschiedene Beiträge dokumentieren dieses Spannungsfeld und ziehen einen breiten thematischen und zeitlichen Bogen. Eingebettet in grundlegende Entwicklungen des Gesundheitswesens der DDR werden diagnostische und therapeutische Ansätze und Entwicklungen einschließlich medikamentöser Therapien und der Psychotherapie betrachtet. Der differenzierte Einblick in den mikrohistorischen Sozialraum Psychiatrie zeigt, welche enormen Unterschiede in einzelnen Einrichtungen vorhanden waren und in welchem Ausmaß die Qualität der medizinischen und therapeutischen Versorgung von engagierten Akteuren vor Ort abhängig war.
Mit Beiträgen von Jan Armbruster, Viola Balz, Monika Bauer, Hartmut Bettin, Christof Beyer, Steffi Brüning, Florian Bruns, Rainer Erices, Alexandra Geisthövel, Hans Grabe, Kathleen Haack, Martin Kiechle, Ekkehardt Kumbier, Stefan Orlob, Maike Rotzoll, Anton Schrödter, Felicitas Söhner, Antonia Windirsch, Henriette Völker und Markus Wahl.
Seelenarbeit im Sozialismus - Psychologie, Psychiatrie und Psychotherapie in der DDR
Strauß B, Erices R, Guski-Leinwand S, Kumbier E (2022, Hrsg.)
Das Gesundheitssystem galt in der DDR als Vorzeigeerrungenschaft des Sozialismus. Gleichzeitig betrachtete die Staatsführung bestimmte Disziplinen aber auch argwöhnisch als Orte von kritischem Denken und möglichem Widerstand. Insbesondere Psychiatrie, Psychotherapie und Psychologie hatten eine ambivalente Position zwischen Unterdrückung und Autonomieförderung inne. Welche Rolle spielten diese Disziplinen? Und warum scheiterte das staatliche Fürsorgeversprechen insbesondere im Hinblick auf die psychiatrische und psychotherapeutische Versorgung? Diesen und weiteren Fragen gehen die Beiträgerinnen und Beiträger auf den Grund.
Mit Beiträgen von Agnes Arp, Christof Beyer, Stefan Busse, Rainer Erices, Inge Frohburg, Adrian Gallistl, Michael Geyer, Hans J. Grabe, Susanne Guski-Leinwand, Harriet Kirschner, Ekkehardt Kumbier, Andreas Maercker, Thomas R. Müller, Manuel Rauschenbach, Maike Rotzoll, Annette Simon, Monika Storch und Bernhard Strauß.
Tagungsband zum Rostocker Workshop am 5. März 2021.
Begerock A-M, Kumbier E, Kipp M (2021, Hrsg.) Aktuelle Herausforderungen bei der Provenienzforschung mit menschlichen Überresten aus kolonialen Kontexten - in Universitätssammlungen: Tagungsband zum Rostocker Workshop am 5. März 2021. Rostock: Universitätsmedizin Rostock. https://doi.org/10.18453/rosdok_id00003056
In Zusammenarbeit mit der Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland beschäftigten wir uns in einem Workshop mit aktuellen Herausforderungen der Provenienzforschung von menschlichen Überresten aus kolonialen Kontexten. Am 5. März 2021 luden wir Experten verschiedener Disziplinen ein, um ihre Erfahrungen auf diesem Gebiet vorzustellen und mit uns zu diskutieren. Alle Teilnehmenden waren bereits in Provenienzforschungsprojekte eingebunden und arbeiten aktuell mit menschlichen Überresten diverser (Universitäts-) Sammlungen. Sie berichteten von best-und-worst-practice-Beispielen ihrer Arbeit, präsentierten aktuelle Fragestellungen im Kontext von Provenienzforschung und gingen auf die damit verbundenen besonderen Herausforderungen ein. Der digitale Workshop erfreute sich mit über 170 internationalen Teilnehmern großer Aufmerksamkeit.
Mit Beiträgen von Karl Heinrich von Stülpnagel, Marius Kowalak, Barbara Teßmann, Birgit Großkopf, Sara Doll, Ivonne Kaiser, Roman Sokiranski, Christoph Reinhart und Wolfgang Pirsig sowie den Vorworten von Ekkehardt Kumbier, Markus Kipp, Anna-Maria Begerock und Sarah Elena Link.
Psychiatrie in der DDR II. Weitere Beiträge zur Geschichte.
Kumbier E (2020, Hrsg.)
Mit dem Erscheinen des ersten Bands zur Geschichte der Psychiatrie in der DDR wurde ein wegweisender Schritt in Richtung einer differenzierten Auseinandersetzung mit diesem Thema gegangen. Der zweite Band nimmt nun weitere Teilbereiche in den Blick und greift bisher kaum beachtete und neue Forschungsergebnisse auf. Das Wirken einzelner Protagonisten wie Helmut Rennert, Hans Szewczyk oder Dietfried Müller-Hegemann ist ebenso Thema wie die Entwicklung diagnostischer und therapeutischer Ansätze, die Fächerdifferenzierung und Spezialisierung oder die Geschichte einzelner psychiatrischer Einrichtungen. Nicht zuletzt wird auch wieder die Rolle der Psychiatrie im gesellschaftspolitischen Kontext untersucht, wobei die interdisziplinäre Autorenschaft vielfältige Denk- und Forschungsansätze ermöglicht.
Mit Beiträgen von Jan Armbruster, Viola Balz, Falk Bersch, Hartmut Bettin, Christof Beyer, Steffen Dörre, Rainer Erices, Alexa Geisthövel, Udo Grashoff, Kathleen Haack, Volker Hess, Franz-Werner Kersting, Martin Kiechle, Ekkehardt Kumbier, Thomas R. Müller, Stefan Orlob, Maike Rotzoll, Lara Rzesnitzek, Holger Steinberg, Maren von Appen und Markus Wahl.
Psychiatrie in der DDR. Beiträge zur Geschichte.
Kumbier E, Steinberg H (2018, Hrsg.)
Die Psychiatrie in der DDR rückt immer stärker in den Blickpunkt der historischen Forschung. Besonderes Interesse gilt dabei der Auseinandersetzung mit sozialpsychiatrischen Reformen, der Entwicklung der Psychotherapie, dem Verhältnis von Psychiatrie und Staatssicherheit und in diesem Zusammenhang auch der Frage nach dem Missbrauch der Psychiatrie. Der Band versucht, dem breit gefächerten Spektrum unterschiedlicher Themen und Forschungsansätze Rechnung zu tragen. Zum ersten Mal wird hier eine Auswahl wissenschaftlicher Arbeiten zusammengeführt, die von verschiedenen Projektgruppen oder Einzelpersonen zur Geschichte der Psychiatrie in der DDR vorgelegt wurden.
Mit einem Vorwort von Paul Hoff und Beiträgen von Jan Armbruster, Viola Balz, Christof Beyer, Stefanie Coché, Rainer Erices, Axel Genz, Udo Grashoff, Kathleen Haack, Lena Hennings, Volker Hess, Hubertus Himmerich, Ekkehardt Kumbier, Matthias Lammel, Marina Lienert, Beate Mitzscherlich, Thomas R. Müller, Stefan Orlob, Maike Rotzoll, Lara Rzesnitzek, Dietmar Schulze, Petra Schweizer-Martinschek, Holger Steinberg, Marie Steinmetz, Sonja Süß, Marie Teitge, Julia Thormann und Francesca Weil.
Ethik und Erinnerung. Zur Verantwortung der Psychiatrie in Vergangenheit und Gegenwart
Kumbier E, Teipel SJ, Herpertz SC (2009, Hrsg.)
Unter dem euphemistischen Begriff der "Euthanasie" wurden zwischen 1939 und 1945 psychisch Kranke und Behinderte systematisch ermordet. Ihr Tod resultierte aus der Verabsolutierung des vermeintlichen Nutzens für eine Gemeinschaft, deren Grenzen immer enger gezogen wurden. Diese Entwicklung begann im ausgehenden 19. Jahrhundert mit einer einseitigen und nicht hinterfragten Übernahme sozialdarwinistischer Denkmuster und fand ihren verbrecherischen Höhepunkt während der Zeit des Nationalsozialismus. Ein solche "Euthanasie", der der Einzelne nur als Mittel galt, erscheint heute vor dem Hintergrund solcher Erfahrungen irrational. Und dennoch: Angesichts von Altern und Krankheit fragen wir uns erneut nach dem Wert menschlichen Lebens. Das zeigt sich besonders in internationalen Diskursen zur Euthanasie nicht mehr einwilligungsfähiger Patienten mit Demenz auf Grund eines zuvor geäußerten oder gemutmaßten Willens. Zugleich beinhaltet dies eine von außen getroffene Einschätzung des Lebenswertes jedes Einzelnen. Diese aktuelle Diskussion stellt uns vor die Frage, wie wir das Recht auf autonome Willensbestimmung des Einzelnen mit der grundsätzlichen Unverfügbarkeit des menschlichen Lebens in Einklang bringen können.
Der vorliegende Band wagt einen Brückenschlag. Er erweitert die historische "Euthanasie"-Debatte um aktuelle Diskurse. Vor dem Hintergrund der demographischen Alterung unserer Gesellschaft erörtern Mediziner, Historiker, Theologen, Juristen und Sozialwissenschaftler die zentrale Frage nach einem Grundkonsens, der eine ethisch vertretbare Versorgung älterer Menschen mit Demenz auch in Zukunft begründen kann.
Mit Beiträgen von Thomas Beddies, Gabriele Doblhammer, Kathleen Haack, Sabine C. Herpertz, Ekkehardt Kumbier, Hans-Uwe Lammel, Catalina Lange, Hans Lauter, Elena Muth, Johannes Pantel, Lothar Pelz, Volker Roelcke, Christoph Sowada, Stefan J. Teipel, Hans G. Ulrich und Uta Ziegler.